IW-Studie Klischees sorgen für Fachkräftemangel

Von Johannes Büttner

Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass besonders in Berufen mit ungleichen Geschlechterverhältnissen viele Fachkräfte fehlen. Dazu zählt auch der Kfz-Mechatroniker

Das Institut der deutschen Wirtschaft hat untersucht, wo der Fachkräftemangel besonders groß ist.
Das Institut der deutschen Wirtschaft hat untersucht, wo der Fachkräftemangel besonders groß ist.
(Bild: IW)

Der Fachkräftemangel ist eine der größten Herausforderungen für die Wirtschaft. Über alle Berufe hinweg fehlen derzeit fast 540.000 Fachkräfte – Tendenz steigend. Besonders groß sind die Lücken in der Sozialarbeit, der Erziehung, der Pflege, der IT – und im Handwerk. Auch das Kfz-Gewerbe ist massiv betroffen: Laut einer aktuellen Erhebung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) fehlen in Deutschland derzeit 11.770 ausgebildete Fachkräfte in Kfz-technischen Berufen wie Kfz-Mechatroniker.

Was auf den Kfz-Mechatroniker wie auf die anderen Berufe in den Top Ten der „Mangel-Jobs“ zutrifft: Sie alle lassen sich als typische Frauenberufe (zum Beispiel in der Pflege) oder als typische Männerberufe wie eben der Kfz-Mechatroniker beschreiben. „In fünf der zehn besonders betroffenen Berufe lag der Frauenanteil mit mindestens 76,6 Prozent zuletzt sehr hoch. In den anderen fünf stark betroffenen Berufsgattungen kehrt sich dieses Phänomen genau um“, schreiben die IW-Forscher.

Deshalb sei es ihrer Ansicht nach wichtig, Geschlechterklischees bei der Berufswahl abzubauen, und zwar möglichst frühzeitig. So kann es sich lohnen, Mädchen und Jungen schon früh für die Arbeit in Engpassberufen zu begeistern – am besten klappt das mit Rollenvorbildern. Darüber hinaus lohnt es sich für Unternehmen, in ihren Stellenausschreibungen die unterrepräsentierte Gruppe gezielt anzusprechen.

„Bei der aktuellen Fachkräftesituation ist es fatal, wenn Geschlechterklischees den Pool an Bewerberinnen und Bewerbern noch weiter einschränken“, sagt Studienautorin Filiz Koneberg. „Unternehmen müssen die Bedürfnisse ihrer Zielgruppe kennenlernen. Eine gendergerechte Ansprache und eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie helfen dabei, beide Geschlechter anzusprechen.“

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