Bedienkonzepte Wo ist der Klimaregler?

Von Edgar Schmidt |

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Die Bedienkonzepte in den Autos unterscheiden sich zum Teil sehr stark. Immer häufiger trifft man auf Displays im Cockpit. Das kann große Nachteile haben, wie ein ADAC-Test am Beispiel Tesla zeigt.

Ein Touchscreen führt bei einigen Bedienvorgängen zu einer sehr langen Ablenkung.
Ein Touchscreen führt bei einigen Bedienvorgängen zu einer sehr langen Ablenkung.
(Bild: ADAC/Ralph Wagner)

Die Displaytechnik erlaubt es den Autoherstellern, eine enorme Funktionsvielfalt in ihren Autos unterzubringen, ohne das Armaturenbrett mit Schaltern und Knöpfen zu überfrachten. Displays sehen zudem deutlich moderner aus und vermitteln den Eindruck eines übersichtlichen Cockpits. Doch die Displays haben auch große Nachteile. Denn viele Funktionen lassen sich auf ihnen nicht ohne hinzuschauen bedienen. Deshalb braucht das Suchen und Finden solcher Funktionen relativ viel Zeit, in der der Fahrer abgelenkt ist.

Um das Ablenkungspotenzial verschiedener Bedienkonzepte zu ermitteln, hat der ADAC in einem Test mit der Hochschule Augsburg sechs Kompakt- und Mittelklassefahrzeuge auf ihre Bedienerfreundlichkeit untersucht – drei mit Touchscreen, zwei mit Dreh-Drück-Steller (Controller) und eines mit Touchpad.
Mit einem Controller ausgestattet waren BMW 1er und Mazda 3. Touchscreens hatten der Dacia Duster, Tesla Model 3 und VW Golf. Das Auto mit dem Touchpad war die Mercedes A-Klasse.

Die stärkste Gewichtung im Test hatte die Bedienung der sicherheitsrelevanten Fahrzeugfunktionen, wie das Einschalten des Fahrlichts. Außerdem bewerteten die Tester die Bedienung der Klimatisierung und die des Infotainments.

Die ersten beiden Plätze mit jeweils der Note „gut“ belegten der Mazda 3 sowie der BMW 1er, die beide über ein controllerbasiertes Bediensystem verfügen. Das ist laut ADAC nur beim Steuern des Infotainmentsystems ein Nachteil, weil die Eingabe länger dauert. Das gute Gesamtergebnis kommt zustande, weil bei beiden Fahrzeugen die sicherheitsrelevanten Fahrfunktionen intuitiv bedient werden können.

Tesla auf dem letzten Platz

Im Mittelfeld landeten der VW Golf und der Dacia Duster – beides Modelle, bei denen das Infotainment­system per Touchscreen und die sicherheitsrelevanten Funktionen klassisch über separate Bedienelemente gesteuert werden. Allerdings sei beim Golf die Bedienung der Klimaanlage über den Touchscreen sehr umständlich. Die Mercedes A-Klasse kommt auf den fünften Platz, weil die Bedienung des Infotainmentsystems mit dem Touchpad sehr schwierig sei.

Auf dem letzten Platz landete das Tesla Model 3, da sich hier fast alle Fahrzeugfunktionen, sogar die sicherheitsrelevanten, nur über den Touchscreen bedienen lassen. Das führte zu den mit Abstand längsten Ablenkungszeiten. Beim Bedienen des Infotainmentsystems schnitt der Tesla dagegen am besten ab. Das Infotainment floss allerdings nur zu 20 Prozent in die Bewertung ein, sicherheitsrelevante Funktionen mit 50 Prozent.

Die Empfehlung des ADAC lautet: Die sicherheitsrelevanten Funktionen sollten sich unbedingt über ein separates Bedienelement steuern lassen. Um ein fremdes Fahrzeug jederzeit sicher bedienen zu können, sollte es für grundlegende Funktionen eine standardisierte Bedienung geben. Beim Infotainment führt der Touchscreen zu weniger Ablenkung als der Controller.

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