Weiterbildung Qualifizierung von Hilfskräften

Von Johannes Büttner Lesedauer: 2 min

Einerseits fehlen Fachkräfte an allen Ecken und Enden, andererseits geht die Zahl der Arbeitslosen in die Millionen. Eine gezielte Qualifizierung von Personen, die bislang nur für Helfertätigkeiten in Frage kommen, könnte beide Probleme lindern. Darauf weist das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln hin.

Das Institut der deutschen Wirtschaft hat sich mit den Möglichkeiten der beruflichen Weiterbildung von Geringqualifizierten beschäftigt.
Das Institut der deutschen Wirtschaft hat sich mit den Möglichkeiten der beruflichen Weiterbildung von Geringqualifizierten beschäftigt.
(Bild: IW Köln)

Immer mehr Branchen – auch im Handwerk – klagen über Personalengpässe. Der Mangel an Fachkräften hat 2022 einen Höchststand erreicht: Rund 630.000 Stellen konnten nicht besetzt werden. Im selben Jahr waren durchschnittlich fast 2,5 Millionen Menschen hierzulande arbeitslos gemeldet. Als wichtigste Ursache für diesen vermeintlich widersprüchlichen Befund hat das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln die Qualifizierung ausgemacht: Oft passt das, was die Arbeitsuchenden können, nicht zu dem, was die Unternehmen brauchen.

Stellen für Geringqualifizierte können Unternehmen recht leicht mit Menschen besetzen, die keine oder wenig Erfahrung haben. Anders sieht es bei Fachkräften aus, also Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung, sowie Hochqualifizierten mit abgeschlossenem Studium. Schließlich lässt sich eine Qualifizierung nicht von heute auf morgen erledigen.

Es gebe also keine ganz schnellen Lösungen, langfristig könne aber eine gezielte Qualifizierung von ungelernten Hilfskräften dazu beitragen, die Fachkräftelücke zu verkleinern, meinen die Kölner Wirtschaftswissenschaftler.

Wichtig sei es dabei, auf die persönlichen Bedürfnisse der Arbeitslosen einzugehen und mit ihnen gemeinsam passende Weiterbildungsmöglichkeiten zu erörtern. Beispielsweise könnten auch Teilqualifikationen, mit denen Helfer anspruchsvollere Aufgaben übernehmen können, den Arbeitsmarkt entlasten. Firmen sollten diese Optionen in Betracht ziehen und nach Möglichkeit nutzen, um vakante Stellen dauerhaft zu besetzen.

Betriebe bieten Schulungen

Die Botschaft scheint in vielen Betrieben bereits angekommen zu sein. Um die geringqualifizierten Beschäftigten besser für die steigenden Anforderungen im Beruf zu wappnen, bilden die Unternehmen sie bereits in größerem Umfang betrieblich weiter: Laut IW bieten rund 60 Prozent der Betriebe in Deutschland, die Geringqualifizierte beschäftigen, fachbezogene Schulungen für sie an; gut ein Drittel ermöglicht den Erwerb von Führerscheinen.

Rund 90 Prozent der Unternehmen, die Weiterbildungen für Geringqualifizierte anbieten, halten das Lernen in der Arbeitssituation, in der beispielsweise Kollegen oder externe Trainer die Beschäftigten vor Ort mit Bezug zu den konkreten Anforderungen am Arbeitsplatz schulen, für ein geeignetes Format. Lehrveranstaltungen in Präsenz wie Seminare, Lehrgänge und Kurse halten fast drei Viertel der Unternehmen für zielführend. Onlineformate werden dagegen als weniger geeignet eingestuft, weil diese Angebote in der Regel didaktisch nicht auf die Zielgruppe der Geringqualifizierten zugeschnitten seien.

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