DAT-Report 2023

Autos bleiben lieb und teuer

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Womit wir beim Thema alternative Antriebe wären, das die DAT in ihrer Studie seit einigen Jahren besonders in den Blick nimmt. Dabei hat sie diesmal festgestellt, dass inzwischen viele Autofahrer zumindest Interesse an Autos mit alternativem Antrieb haben. Zwei Drittel aller Neuwagenkäufer und ein Drittel aller Gebrauchtwagenkäufer haben im Laufe ihrer Customer Journey eine alternative Antriebsart in Erwägung gezogen.

Finanzielles Interesse

Ein wichtiger Grund hierfür war finanzieller Natur. So haben sich 37 Prozent der privaten Neuwagenkäufer wegen der von Staat und Herstellern ausgelobten Prämien intensiver mit dem Thema E-Auto beschäftigt. Die Hälfte davon fand es dann allerdings schwierig, bei den Aussagen der Politik und der Industrie den Durchblick bei Prämien und Förderungen zu behalten. Und: Die Endverbraucher haben ihren Angaben zufolge Schwierigkeiten im Dschungel der Begrifflichkeiten der Antriebsarten – gerade, was das Aus­einanderhalten von Hybriden mit oder ohne Stecker betrifft.

Dass sich die Mehrheit der privaten Neuwagenkäufer 2022 dann doch für einen Verbrenner entschieden hat, lag oft an der Reichweite der Elektroautos. Seit Jahren befürchten die Kunden, mit einem E-Fahrzeug nicht weit genug zu kommen. Nicht mehr ganz so kritisch schauen sie inzwischen auf die In­frastruktur, nach wie vor zu lang sind ihnen allerdings die Ladezeiten. Auch die höheren Anschaffungspreise blieben trotz der Förderung für viele ein Hinderungsgrund.

Billiger wären ja Gebrauchtwagen, doch an gebrauchte Autos mit batterieelektrischem Antrieb (BEV) traut sich bisher kaum jemand heran. Nur 10 Prozent der Neu- und 14 Prozent der Gebrauchtwagenkäufer könnten sich die Anschaffung eines gebrauchten BEV vorstellen. Das Leasing eines gebrauchten BEV können sich noch weniger Befragte vorstellen.

Unter dem Strich scheint bis heute ein beträchtlicher Teil der Pkw-Halter noch nicht zum Umstieg auf ein Elektroauto bereit zu sein. 31 Prozent lehnen dies kategorisch ab, 23 Prozent wissen es nicht. Und bei den 44 Prozent, die einen Wechsel zum BEV grundsätzlich in Erwägung ziehen, liegt der Zeitpunkt eines geplanten Umstiegs zudem noch weit in der Zukunft – bei 46 Prozent von ihnen in mehr als fünf Jahren.

Weiter viele Verbrenner

Deshalb prognostizierte Jens Nietzschmann, Sprecher der DAT-Geschäftsführung, bei der Vorstellung des DAT-Reports, dass 2030 nach wie vor noch 34 bis 40 Millionen Fahrzeuge mit Verbrenner unterwegs sein werden.

Fragt man umgekehrt die Käufer von BEV danach, warum sie keinen Verbrenner gekauft haben, nennen sie an erster Stelle den Umweltgedanken beziehungsweise den CO2-Ausstoß. Dicht danach folgen dann allerdings auch schon wieder die Förderprämien und nach der Lust auf die neue Technik die hohen Preise für Benzin und Diesel. Das Thema Geld ist aktuell also aktuell überall ein wichtiges.

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