IAB-Studie Immer weniger Ausbildungsbetriebe

Von Johannes Büttner Lesedauer: 1 min

In Deutschland darf nicht jeder Betrieb einfach ausbilden. Immer weniger Unternehmen erfüllen die Voraussetzungen. Andere wollen und dürfen zwar, finden aber keine Azubis.

Im Kfz-Gewerbe gibt es noch viele Ausbildungsbetriebe, doch die tun sich bei der Suche nach Azubis schwer.
Im Kfz-Gewerbe gibt es noch viele Ausbildungsbetriebe, doch die tun sich bei der Suche nach Azubis schwer.
(Bild: Promotor – T.Volz)

Nur noch 52 Prozent der Betriebe in Deutschland sind zur Ausbildung berechtigt. Das zeigt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Vor allem Kleinst- und Kleinbetriebe erfüllen immer seltener die Voraussetzung, ausbilden zu dürfen.

Unter den ausbildungsberechtigten Betrieben bildete 2022 nur etwas mehr als die Hälfte auch tatsächlich aus. Unter dem Strich beschäftigte damit nur noch rund jedes vierte Unternehmen in Deutschland einen oder mehrere Auszubildende.

Wenn die Zahl der ausbildenden Betriebe zurückgeht, sollten die verbleibenden doch eigentlich leichter Bewerber finden. Das ist jedoch nicht der Fall, im Gegenteil: Der Anteil der unbesetzten Ausbildungsplätze stieg im Verlauf der letzten zehn Jahre von 15 auf über 25 Prozent an. „Ein Grund für die Schwierigkeiten bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen dürften zunehmende Passungsprobleme zwischen angebotenen Ausbildungsstellen und den Ausbildungsplatzsuchenden sein“, erklärt IAB-Forscherin Ute Leber. „Angesichts der weiter gestiegenen Stellenbesetzungsprobleme ist es zentral, Betriebe und Ausbildungsplatzsuchende besser als bislang zusammenzuführen“, so Mitautorin Barbara Schwengler.

Die Quote der übernommenen Auszubildenden ist zwischen 2010 und 2019 deutlich gestiegen. Im ersten Corona-Jahr 2020 sank sie auf 72 Prozent, erreichte aber im Jahr 2022 mit 77 Prozent wieder das Vorkrisenniveau. „Dies liegt aber nur zum Teil an mehr Übernahmen, die Entwicklung geht auch mit weniger Ausbildungsabschlüssen einher“, erklärt IAB-Forscher Duncan Roth.

Die Studie beruht auf den Daten des IAB-Betriebspanels, einer repräsentativen Befragung von rund 15.500 Betrieben mit mindestens einem sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.

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