ZDK-Berufsbildungsausschuss Autoberufe müssen attraktiv bleiben
Der Berufsbildungsausschuss des ZDK kam im Oktober in der Motorworld in Köln zusammen. Auf der Tagesordnung standen unter anderem die mögliche Neuordnung des Kfz-Mechatronikers sowie die beschlossenen Änderungen für die Weiterbildung zum Kfz-Servicetechniker.

Die Autoberufe sind bei jungen Leuten weiter beliebt. Das unterstreichen die Prognosen zum neuen Ausbildungsjahr – offizielle Zahlen liegen erst im Dezember vor. Das Kfz-Gewerbe kann wieder mit einem Zuwachs von rund fünf Prozent rechnen, deutlich mehr als andere Handwerksbranchen.
Auf den erfreulichen Zahlen ausruhen will sich der Verband jedoch keineswegs. Das wurde auf der turnusgemäßen Sitzung des ZDK-Berufsbildungsausschusses im Oktober im in der Motorworld Köln klar. Die Geschäftsführerin der Abteilung Berufsbildung, Birgit Behrens, stellte gemeinsam mit René Gravendyk, Vorsitzender Berufsbildungsausschuss, den Teilnehmern die Aktivitäten der Abteilung vor.
Erneutes Thema war die Neuordnung des Kfz-Mechatronikers. Die Gestaltung der geplanten Anpassung sei weiterhin herausfordernd, aber erforderlich. Schließlich solle der beliebte Ausbildungsberuf weiterhin attraktiv bleiben. Darin waren sich die Vertreter aus den Landesverbänden einig, weniger jedoch bei der Vorgehensweise.
Eine neue Grundsatzdiskussion lehnte die Runde deshalb ab und wünschte sich von der Abteilung eine Übersicht und Pläne zu den bereits formulierten Änderungswünschen. Weil der Antrag auf Neuordnung der Ausbildung im Jahr 2023 nicht mehr möglich sei, bestehe nun auch keine Eile. Anselm Lotz, ebenfalls Ausschussvorsitzender und online dazugeschaltet, betonte, dass es sich bei diesem Verfahren um eine „inhaltliche Analyse für die Zukunft“, handele, denn die aktuelle Ausbildungsordnung zum Kfz-Mechatroniker sei hervorragend. Anfang November will sich ein Arbeitskreis in Wiesbaden erneut mit dem Thema befassen.
Rechtsrahmen für den Kfz-Servicetechniker
Die schon länger beantragte Anpassung der Weiterbildung zum „Kfz-Servicetechniker“ ist inzwischen erfolgt und ohne Übergangsfrist in Kraft getreten. Warum sich das Verfahren über fast drei Jahre hingezogen hat, erläuterte Dr. Anett Brauner vom ZDH, die ebenfalls online an der Sitzung teilnahm.
Über die Details informierte Joachim Syha, Referent in der Abteilung Berufsbildung. Wie bisher werde die Qualifikation auch künftig auf die Meisterprüfung angerechnet. Nur mit dem Unterschied, dass mit der erfolgten Änderung jetzt ein Rechtsrahmen dafür in der Handwerksordnung verankert worden sei.
Der Servicetechniker bleibt somit ein wichtiger Karrierebaustein im Berufslaufbahnkonzept auf dem Weg zum Kfz-Meister. Aber: Zukünftig muss der Meisterprüfungsausschuss mit dem Servicetechnikerausschuss zusammenarbeiten. Die Details dazu müssten noch mit den Beteiligten abgesprochen werden, so Syha.
Weitere Themen des Ausschusses waren die Leistungswettbewerbe. Auch wenn einige Landesverbände darauf hinwiesen, dass die Austragung der Berufswettbewerbe auf regionaler Ebene zeit – und kostenintensiv seien, riet Behrens, an den Wettbewerben festzuhalten, da die Teilnahme ein Aushängeschild für die Branche sei und sehr wichtig für die Werbung der Ausbildungsberufe.
Aus diesem Grund möchte der ZDK 2024 erstmals den „Camp der Champs“ testen, einen Leistungswettbewerb speziell für Auszubildende der Freien Werkstätten. Das kostenlose Nachwuchsförderprogramm für angehende Kfz-Mechatroniker stellte Henning Kaeß vom Anbieter ATR vor, einer weltweit agierenden Handelskooperation für Kfz-Ersatzteile.
Auf die Absicherung der Fachkräfte zielt die für 2024 geplante ZDK-Strategie ab. Um diese mit Inhalten zu füllen, brauche es nun Impulse aus der Berufsabteilung, so Behrens. Wichtig sei, mit einer positiven Botschaft an die Öffentlichkeit zu treten: Das Kfz-Gewerbe bietet spannende Autoberufe und ist für den Arbeitsmarkt wichtig. Die Inhalte der Kampagne werden auch Thema bei der Arbeitstagung der Geschäftsführer der Landesverbände mit dem ZDK Anfang November in Berlin sein.
Eine Übersicht über die weiteren Aktivitäten der Abteilung stellte ZDK-Referentin Claudia Kefferpütz vor, darunter den Relaunch der Website „wasmitautos.com“ und die aktuelle Kampagne zum Betriebspraktikum. Neue Tools zeigten eine deutliche Reichweitensteigerung und ZDK-Angebote würden nun bei der Suche im Internet deutlich schneller angezeigt.
Über die Entwicklung der Digitalprüfung sprach ZDK-Referent Daniel Winkler. Seit der Einführung im Jahr 2020 seien bisher rund 25.000 Digitalprüfungen erfolgt. Das Verfahren werde weiter ausgebaut.
Julia Moßner (Vogel Communications Group) stellte die aktuellen Zahlen und Angebote des autoFACHMANN vor, insbesondere die digitalen Lernangebote. Diese finden zunehmend mehr Interesse bei den Betrieben. Aber längst noch nicht alle sind digital unterwegs. Das Interesse an den Printangeboten überwiege immer noch, so Moßners Fazit.
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