BMW CE 04 Stromer für die Stadt
Nicht nur bei den Autos gibt es einen Trend zum Elektroantrieb, sondern auch bei den Zweirädern. Zumindest bei solchen, die in erster Linie für den Stadtverkehr gedacht sind. Die Bikes können dabei von den Autos profitieren.

BMW hatte bekanntlich schon früh mit dem i3 auf den E-Antrieb gesetzt und dann aber die weitere Entwicklung herausgezögert. Inzwischen holen die Bayern jedoch bei den Autos wieder auf und ziehen auch bei den Zweirädern nach. So betont Oliver Zipse, Vorstandsvorsitzender der BMW AG: „Alle zukünftigen neuen Modelle von BMW Motorrad für die urbane Mobilität werden rein elektrisch sein.“ Den Anfang dieser Zukunft macht der CE 04. Mit dem Roller zeigen die Bayern, dass sie ihre Erfahrungen mit dem E-Antrieb im Auto auch bei den Zweirädern nutzen.
Der Technik-Transfer betrifft dabei nicht nur die Zellen des Antriebsakkus, sondern viele Komponenten des Antriebsstrangs. So stammen einige der Bauteile, die die Hochvolttechnik im Fahrzeug sicher machen sollen, von der Autotechnik ab: zum Beispiel die Isolationsüberwachung. Auch die Leistungselektronik und der DC/DC-Wandler für die Versorgung der 12-Volt-Komponenten basieren zum großen Teil auf der Autotechnik. Das trifft ebenso auf die permanent erregte Antriebsmaschine zu, die laut BMW in ähnlicher Form in Autos wie dem 225xe Active Tourer zum Einsatz kommt. Der E-Motor ist flüssigkeitsgekühlt und der Kühler ist vorne im Fahrzeug eingebaut. Seine Kraft überträgt er über ein einstufiges Primärgetriebe und von dort aus über den Sekundärtrieb mit wartungsfreiem Zahnriemen zum Hinterrad.
Das Aggregat bietet in dem Roller eine Maximalleistung von 31 kW und eine Dauerleistung von 15 kW und beschleunigt laut Herstellerangaben in 2,6 Sekunden aus dem Stand auf die Stadtgeschwindigkeit von 50 km/h. Es gibt den CE 04 auch in einer leistungsreduzierten Version für Autoführerschein-Inhaber, die mit einem sogenannten B196-Schein auf ein 125er-Zweirad umsteigen dürfen. Dann hat der Motor eine Nenndauerleistung von 11 kW bzw. eine Maximalleistung von 23 kW. Ein Drehmoment von mehr als 60 Nm liegt bei dem Aggregat von 0 bis 4.900 min-1 an (23 kW-Version: 0 bis 3.500 min-1). Die Höchstgeschwindigkeit beträgt für beide Ausführungen 120 km/h.
Der Motor arbeitet in dem Roller in einem Spannungsbereich von 100 bis 150 Volt und ist – wie in einem Auto – auch rekuperationsfähig, um im Schiebebetrieb Energie in den Akku zurückzuspeisen. Den Grad der Rekuperation steuert die Antriebselektronik laut Unternehmensangaben automatisch so, dass der Fahrer ein Fahrgefühl hat, wie er es auch vom Motorschleppmoment eines Verbrennungsmotors gewohnt ist.
Serienmäßig bietet der Antrieb zudem die drei Fahrmodi: „ECO“, „Rain“ und „Road“. Als Sonderausstattung gibt es zusätzlich den Fahrmodus „Dynamic“, der eine noch bessere Beschleunigung erlaubt.
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