Recruiting Möchten Sie oder magst Du bei uns arbeiten?

Von Johannes Büttner Lesedauer: 2 min

Duzen wir uns im Berufsleben nur noch? Nein! Aber die Zahl der Verfechter einer „Sie“-Kultur in der Arbeitswelt wird kleiner. Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage legt nur noch jeder dritte bis vierte Deutsche Wert auf das „Sie“ in Stellenausschreibungen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Forsa-Umfrage.

Auch wenn sich das „Du“ im Arbeitsalltag immer mehr durchsetzt, möchten trotzdem noch einige (potenzielle) Mitarbeiter mit „Sie“ angesprochen werden.
Auch wenn sich das „Du“ im Arbeitsalltag immer mehr durchsetzt, möchten trotzdem noch einige (potenzielle) Mitarbeiter mit „Sie“ angesprochen werden.
(Bild: frei lizenziert / Unsplash)

Während früher zwei von drei Angestellten (64 Prozent) in Stellenausschreibungen und generell im Arbeitsleben das „Sie“ bevorzugten, legt heute nur noch etwa jeder dritte bis vierte Deutsche Wert auf die formelle Anredeform. Das hat eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag der Jobbörse Jobware ermittelt. Demnach möchten 27 Prozent aller männlichen Personen in Stellenanzeigen mit formeller Anrede angesprochen werden. Bei Frauen ist der Anteil mit 31 Prozent noch etwas höher.

Wer glaubt, das Siezen wäre ein Phänomen der Älteren, liegt nur zum Teil richtig. Auch 19 Prozent der 18-34-Jährigen und 28 Prozent der 35-49-Jährigen möchten mit „Sie“ angesprochen werden. Bei den 50-60-Jährigen sind es dann 37 Prozent.

Obgleich ein allgemeiner Trend zum Duzen entwickelt, empfinden also auch Mitglieder der Generation Internet das Siezen noch als gefällig. Zudem das Siezen in Stellenanzeigen auch eine klare Abgrenzung zwischen dem Unternehmen und den potenziellen Bewerbern schafft. Die professionelle Distanz verdeutlicht, dass es sich um eine geschäftliche Beziehung handelt.

Mischlösungen unbeliebt

Unternehmen tun sich häufig schwer, wenn es um eine sowohl zeitgemäße wie auch konsistente Ansprache von Kunden und Bewerbern geht. Sie bewegen sich in einem Spannungsfeld zwischen Respekt und Modernität. In manchen Fällen werden Praktikanten geduzt, während Professionals gesiezt werden. Diese Mischlösung kommt allerdings eher schlecht an. Nur rund ein Drittel der Befragten finden das akzeptabel, gleichermaßen Männer und Frauen.

Bewerber haben es leichter: sie können sich daran orientieren, wie der Recruiter sie anredet. Im Zweifel verwenden sie das respektvollere „Sie“ im Anschreiben. Und noch ein Tipp für Bewerber: ob in der Stellenanzeige „Du“ oder „Sie“ verwendet wird, gibt auch Hinweise darauf, ob bei dem Unternehmen auf Augenhöhe kommuniziert wird oder eher hierarchische Strukturen herrschen – Respekt hin oder her.

Über die Umfrage:

Die Forsa-Befragung wurde im Auftrag der Jobbörse Jobware im Januar 2023 durchgeführt. Per repräsentativer Zufallsauswahl wurden 1.011 erwerbstätige Angestellte mit qualifizierter Tätigkeit im Alter von 18 bis 60 Jahren befragt.

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