Beim autonomen Fahren geht es nicht nur um Technik, sondern auch um die Frage, ob eine Maschine in kritischen Situationen über Leben und Tod entscheiden darf. Einen Ausweg aus diesem ethischen Dilemma hat die TU München nach eigenen Angaben mit einer neuen Software gefunden.
Die TUM will mit dem autonom fahrenden Forschungsfahrzeug Edgar ethisch entscheidende Algorithmen auf der Straße testen.
(Bild: TUM)
Bevor autonom fahrende Fahrzeuge flächendeckend auf den Straßen unterwegs sein können, muss nicht nur die Technik fehlerfrei funktionieren. Auch ethische Fragen spielen bei der Entwicklung von Algorithmen für die elektronischen Steuergeräte eine wichtige Rolle. So muss die Software mit unvorhersehbaren Situationen umgehen können und im Falle eines drohenden Unfalls die notwendigen Entscheidungen treffen.
Forschende der Technischen Universität München (TUM) haben nun erstmals einen ethischen Algorithmus entwickelt, der laut ihren Angaben das Risiko auf der Straße fair aufteilt. Dafür haben sie rund 2.000 Szenarien mit kritischen Situationen getestet, verteilt auf unterschiedliche Straßentypen und Gebiete wie Europa, die USA und China.
Maximilian Geißlinger, Wissenschaftler am Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik, erklärt den Ansatz so: „Bislang wurden autonome Fahrzeuge im Falle einer ethischen Fragestellung immer vor die Entscheidung entweder/oder gestellt. Allerdings lässt sich der Straßenverkehr nicht in Schwarz und Weiß einteilen, sondern bedarf auch der Betrachtung der unzähligen Graustufen. Unser Algorithmus wägt verschiedene Risiken ab und trifft aus Tausenden möglichen Verhaltensweisen eine ethische Entscheidung – und das in Sekundenbruchteilen.“
Abwägung der Optionen
Die Rahmenbedingungen, an denen sich die Risikobewertung der Software orientiert, beinhaltet Grundsätze wie den Schutz schwächerer Verkehrsteilnehmer und die Aufteilung von Risiko im gesamten Straßenverkehr.
Im Zweifel soll sich das autonome Gefährt dank der neuen Software so lange zurückhalten, bis ein mögliches Risiko für alle akzeptabel ist. Aggressive Manöver vermeidet sie, gleichzeitig fällt das selbstständig fahrende Fahrzeug nicht eine Schockstarre und bremst abrupt ab. Ja und Nein spielen keine Rolle, es findet eine Abwägung statt, die viele Optionen beinhaltet.
Bisher hat die TUM den Algorithmus in Simulationen getestet. Künftig will sie ihn mit dem Forschungsfahrzeug „Edgar“ auf der Straße ausprobieren. Der Code, in den alle Erkenntnisse fließen, steht als Open Source zur Verfügung.
(ID:49423374)
Stand vom 15.04.2021
Es ist für uns eine Selbstverständlichkeit, dass wir verantwortungsvoll mit Ihren personenbezogenen Daten umgehen. Sofern wir personenbezogene Daten von Ihnen erheben, verarbeiten wir diese unter Beachtung der geltenden Datenschutzvorschriften. Detaillierte Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Einwilligung in die Verwendung von Daten zu Werbezwecken
Ich bin damit einverstanden, dass die Vogel Communications Group GmbH & Co. KG, Max-Planckstr. 7-9, 97082 Würzburg einschließlich aller mit ihr im Sinne der §§ 15 ff. AktG verbundenen Unternehmen (im weiteren: Vogel Communications Group) meine E-Mail-Adresse für die Zusendung von redaktionellen Newslettern nutzt. Auflistungen der jeweils zugehörigen Unternehmen können hier abgerufen werden.
Der Newsletterinhalt erstreckt sich dabei auf Produkte und Dienstleistungen aller zuvor genannten Unternehmen, darunter beispielsweise Fachzeitschriften und Fachbücher, Veranstaltungen und Messen sowie veranstaltungsbezogene Produkte und Dienstleistungen, Print- und Digital-Mediaangebote und Services wie weitere (redaktionelle) Newsletter, Gewinnspiele, Lead-Kampagnen, Marktforschung im Online- und Offline-Bereich, fachspezifische Webportale und E-Learning-Angebote. Wenn auch meine persönliche Telefonnummer erhoben wurde, darf diese für die Unterbreitung von Angeboten der vorgenannten Produkte und Dienstleistungen der vorgenannten Unternehmen und Marktforschung genutzt werden.
Falls ich im Internet auf Portalen der Vogel Communications Group einschließlich deren mit ihr im Sinne der §§ 15 ff. AktG verbundenen Unternehmen geschützte Inhalte abrufe, muss ich mich mit weiteren Daten für den Zugang zu diesen Inhalten registrieren. Im Gegenzug für diesen gebührenlosen Zugang zu redaktionellen Inhalten dürfen meine Daten im Sinne dieser Einwilligung für die hier genannten Zwecke verwendet werden.
Recht auf Widerruf
Mir ist bewusst, dass ich diese Einwilligung jederzeit für die Zukunft widerrufen kann. Durch meinen Widerruf wird die Rechtmäßigkeit der aufgrund meiner Einwilligung bis zum Widerruf erfolgten Verarbeitung nicht berührt. Um meinen Widerruf zu erklären, kann ich als eine Möglichkeit das unter https://support.vogel.de abrufbare Kontaktformular nutzen. Sofern ich einzelne von mir abonnierte Newsletter nicht mehr erhalten möchte, kann ich darüber hinaus auch den am Ende eines Newsletters eingebundenen Abmeldelink anklicken. Weitere Informationen zu meinem Widerrufsrecht und dessen Ausübung sowie zu den Folgen meines Widerrufs finde ich in der Datenschutzerklärung, Abschnitt Redaktionelle Newsletter.