Gebrauchtwagenbewertung Hallo, Zwilling!

Der Zustand der Antriebsbatterie definiert bei E-Gebrauchtwagen den Wert des Gesamtfahrzeugs. Deshalb sucht die Branche nach Möglichkeiten, die Batterie exakt zu bewerten. Beste Möglichkeit: der digitale Zwilling.

Durch den Abgleich der Batteriedaten des Fahrzeugs mit Informationen aus der Cloud lässt sich eine Prognose über die Lebensdauer und Leistungsfähigkeit der Batterie erstellen.
Durch den Abgleich der Batteriedaten des Fahrzeugs mit Informationen aus der Cloud lässt sich eine Prognose über die Lebensdauer und Leistungsfähigkeit der Batterie erstellen.
(Bild: Bosch)

Bei konventionellen Fahr­zeugen schließt man aus dem Kilometerstand auf den Zustand der wichtigsten Antriebskomponenten. Doch bei batterie­elektrischen Fahrzeugen lässt sich allein auf Basis der Laufleistung kein belastbarer Hinweis auf den tatsächlichen „Gesundheitszustand“ (State of Health) der Traktionsbatterie ermitteln. Denn viele weitere Kriterien beeinflussen die Lebensdauer und Leistungsfähigkeit des Stromspeichers, beispielsweise:

  • die Zahl der Schnellladevorgänge,
  • die dabei gemessene Batterietemperatur,
  • die Gesamtanzahl der Ladezyklen und die Höhe der Ladehübe,
  • die Leistungsanforderung durch den Fahrer,
  • längere Standzeiten mit niedrigem Ladestand und viele mehr.

Um all diese Größen zu erfassen, müsste man die Batterie komplett unter Alltagsbedingungen testen, inklusive Lade- und Entladevorgang – ein Aufwand, der bei der Inzahlungnahme eines Gebrauchtwagens kaum zu leisten ist.

Hier bringt sich das Unternehmen Twaice ins Spiel, ein Spezialist für Batterieanalyse, der derzeit gemeinsam mit dem TÜV Rheinland an einer Software für die Batteriebewertung arbeitet. Twaice erstellt einen sogenannten digitalen Zwilling der jeweiligen Batterie. Eine Software analysiert mit Algorithmen und künstlicher Intelligenz laufend die Nutzung der Elektrofahrzeuge. Diese gleicht sie dann mit den Daten ab, die Twaice von vergleichbaren Batterien gesammelt hat. Der daraus entstehende digitale Zwilling ermöglicht Prognosen zur Lebenserwartung des Akkus.

 Für die Erstausrüstung 

Zuliefergigant Bosch verspricht mit seinem Konzept „Battery in the Cloud“ übrigens genau das Gleiche. Das Unternehmen zielt aber vor allem auf die Erstausrüstung ab und setzt nach eigenen Angaben bereits mehrere Serienprojekte um. Die Software analysiert den Zustand der Batterie und ergreift Maßnahmen gegen die Zellalterung. Das kann den Verschleiß des Akkus laut Bosch um bis zu 20 Prozent reduzieren.

Darüber hinaus arbeitet auch Dekra an einer solchen Technik – weitere Player dürften folgen. 

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