Lenkräder Lenken, regeln, fühlen

Von Von Edgar Schmidt

Jedes Auto hat ein Lenkrad. Hatte es über viele Jahre nur eine Funktion, nämlich das Lenken zu ermöglichen, ist es inzwischen eine Kommando­zentrale. Das hat auch den Entwicklungsaufwand enorm erhöht.

Das Lenkrad ist die wichtigste Schnittstelle zwischen Auto und Fahrer.
Das Lenkrad ist die wichtigste Schnittstelle zwischen Auto und Fahrer.
(Bild: Audi)

Die wichtigste Schnittstelle zwischen Fahrer und Fahrzeug ist das Lenkrad. Über die Lenkung bekommt er Feedback zu seiner Fahrweise und zu den Straßenverhältnissen. War es anfangs nur dazu da, das Auto auf Kurs zu halten und deshalb sehr einfach aufgebaut, hat sich das Lenkrad heute zu einer Kommandozentrale mit vielen Funktionen entwickelt. Und zum Designelement ist es ebenfalls geworden.

Einerseits ist die Funktionsvielfalt hilfreich, weil man die Hände am Lenkrad lassen kann, während man zum Beispiel das Radio lauter oder leiser macht oder einen Telefonanruf annimmt. Andererseits wandern inzwischen immer mehr Funktionen in das runde Bauteil.

Die Anordnung aller Funktionen sei deshalb auch eine der größten Herausforderungen bei der Entwicklung neuer Lenkräder, sagt Marcel Bruch, leitender Lenkradentwickler bei Audi: „Bei aller Funktionsvielfalt dürfen wir das Lenkrad auf keinen Fall überfrachten. Wir müssen Autofahrern und Autofahrerinnen vielmehr eine intuitive Bedienung ermöglichen.“

Die Bedien- und Komfortfunktionen eines Lenkrads werden nach seiner Aussage für jedes Modell neu definiert. So hat Audi beispielsweise nach eigenen Angaben in den vergangenen elf Jahren vier Lenkrad-Generationen mit deutlich mehr als 200 Varianten für die verschiedenen Baureihen auf den Markt gebracht.

Die Entwicklung dieses unverzichtbaren Bauteils ist deshalb inzwischen sehr aufwendig geworden. Zuerst erstellen die Entwickler eine Übersicht über alle notwendigen Funktionen. Im zweiten Schritt clustern sie dann Funktionen, die zusammengehören. Anschließend platzieren sie die Cluster grob auf dem Lenkrad, um dann mit den Designern geeignete Bedienelemente festzulegen.

 Design, Funktion, Sicherheit 

Erst danach wird laut Marcel Bruch über die Bedienphilosophie entschieden. Dabei wird auch festgelegt, wie sich das Serienlenkrad hinsichtlich Kranz, Farben, Applikationen und technischen Funktionen von den optionalen Varianten unterscheiden soll. Allein für den neuen Q4 e-tron gebe es 16 unterschiedliche Lenkradvarianten, die bis zu 18 Funktionen haben. Neu für den kompakten Elektro-SUV sei der optional oben und unten abgeflachte Lenkradkranz. Das Design soll Sportlichkeit signalisieren und zugleich zur neuen Displaygeometrie passen. Außerdem erleichtere es laut Audi den Ein- und Ausstieg ins Fahrzeug. „Wir bewegen uns permanent in einem Spannungsfeld von Design und Ergonomie“, erläutert Marcel Bruch.

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