Worldskills 2022 Deutscher Kfz-Mechatroniker wird Weltmeister
Der Dresdner Stefan Mißbach holt sich in seiner Heimatstadt Gold bei der Worldskills Competition 2022 Special Edition bei den Kfz-Mechatronikern. Doch damit war er nicht allein.

Eine solche Siegerehrung hatte es im Skill 33, Automobile Technologie, bei Worldskills wohl noch nie gegeben. Huber Romer, offizieller Delegierter von World Skills Germany und Moderator bei der Siegerehrung konnte weder eine Bronze- noch eine Silbermedaille vergeben – dafür aber gleich vier Goldmedaillen.
Und eine erkämpfte sich der 23 jährige Dresdener Stefan Mißbach. Ebenso mit Gold wurden Hsu-Kun Chan aus Taiwan, Florent Lacilla aus der Schweiz und Hannes Egger aus Südtirol/Italien für ihre hervorragenden Leistungen geehrt. Zu dieser ungewöhnlichen Konstellation kam es, weil alle vier am Ende des hervorragend organisierten Wettbewerbs nahezu punktgleich waren.
Nur drei Monate Vorbereitung
Und noch eine fünfte Goldmedaille wurde bei diesem wahrscheinlich einmaligen Wettbewerb vergeben: Sie ging an das Team vom Haus des Kfz-Gewerbes Dresden um Innungsgeschäftsführerin Gabriela Msuya und Mathias Gutsche, Leiter Berufsbildung, für ihre wirklich herausragende Arbeit bei der Vorbereitung des Wettbewerbs. San-Que Lin, Vorstandsmitglied von World Skills International, lobte sie in seinem Grußwort mit den Worten: „Sie haben aus einer „Mission impossible“ eine „Mission possible“ gemacht und diesen Wettbewerb in einer sehr kurzen Zeit perfekt organisiert.“
Denn nach der Absage der eigentlich für Oktober geplanten Worldskills Shanghai 2022 entschieden sich die Mitgliedsnationen von Worldskills International erst Ende Juni dafür, den über 1.000 Fachkräften, die sich auf Worldskills vorbereitet hatten, dennoch einen einzigartigen Wettkampf zu ermöglichen. Damit hatten die Dresdener gerade einmal rund drei Monate Zeit, um eine Weltmeisterschaft zu organisieren, die 24 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gleiche und faire Bedingungen ermöglicht. Und das ist ihnen hervorragend gelungen.
Anspruchsvolle Aufgaben
Die Wettkampfaufgaben, die die 23 Männer und eine Frau an den drei Tagen in insgesamt 15 Stunden bewältigen mussten, hatten es in sich. In insgesamt fünf Modulen galt es, Fehler sowohl am Motor als auch in der Karosserieelektrik und erstmals an einem Elektro-Fahrzeug zu diagnostizieren und zu beheben. Außerdem mussten sie Wartungs- und Reparaturarbeiten sowie Messungen an der Lenkung, dem Fahrwerk und an den Bremsen durchführen. Bei einer Motorwartung mussten die Teilnehmenden zudem innerhalb von nur drei Stunden einen Motor komplett zerlegen, Verschleißmessungen an verschiedenen Bauteilen vornehmen, einen eingebauten Fehler korrigieren und im Anschluss den Motor wieder zusammenbauen und einstellen. Diese Aufgabe lag Stefan Mißbach so gut, dass er sie sogar vor dem Ablauf der Zeit bewältigen konnte.
Der junge Kfz-Experte hat in diesem Jahr außerdem seine Meisterprüfung abgelegt und arbeitet im elterlichen Betrieb, dem Bosch Service Mißbach, in Dresden. Dort will er auf jeden Fall bleiben und diesen Betrieb auch später übernehmen. „Am meisten gefällt mir an meiner Arbeit die Fehler in den Autos zu suchen und diese dann zu beheben. Weil ich damit auch Menschen helfen kann“, erläutert er seinen Antrieb.
Perfekte Vorbereitung
Die Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft, die ihm der ZDK ermöglichte, war ein wesentlicher Baustein für den Erfolg. So durfte Stefan Mißbach in diesem Jahr gleich an drei internationalen Vorbereitungswettkämpfen als Gaststarter teilnehmen, um sich die notwendige Wettkampfpraxis zu erarbeiten.
Zur weiteren Vorbereitung gehörten auch einige Spezial- und Intensivtrainings in verschiedenen Bildungszentren und bei Volkswagen, die Mißbach zum Teil zusammen mit den Teilnehmern aus der Schweiz und Südtirol absolviert hat. Wie gut diese Vorbereitung war, zeigt das Ergebnis. Schließlich haben alle drei eine Goldmedaille gewonnen.
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