„Profis leisten was“ 2022 Die deutschen Meister kommen aus Thüringen und Schleswig-Holstein
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Im Finale der deutschen Meisterschaft der Kfz-Mechatroniker und der Automobilkaufleute lagen die Teilnehmer in den Medaillenrängen in beiden Wettbewerben dicht an dicht. Bei den Kfz-Mechatronikern setzte sich Felix Schneider aus Thüringen durch, bei den Automobilkaufleuten Felix Günther aus Schleswig-Holstein.

Das deutsche Kfz-Gewerbe hat zwei neue deutsche Meister unter seinen Nachwuchskräften. In den berufsbezogenen praktischen Leistungswettbewerben „Profis leisten was“ (PLW) 2022 siegte im Finale der Kfz-Mechatroniker Felix Schneider aus Thüringen und bei den Automobilkaufleuten Felix Günther aus Schleswig-Holstein. Beide Meisterschaftsendrunden fanden in den Räumen der Landesfachschule des Kfz-Gewerbes Hessen in Frankfurt am Main statt. Das Team um Claus Kapelke, Matthias Grieger und Rolf Schneider hatte den Wettbewerb wie schon im Vorjahr hervorragend organisiert.
Bei den Kfz-Mechatronikern traten in diesem Jahr Landessiegerinnen und Landessieger aus 15 Bundesländern gegeneinander an. Außerdem testete der ZDK einen zusätzlichen 16. Kandidaten, der als möglicher Teilnehmer für die Euroskills 2023 in Danzig gilt und dort im Bereich Nutzfahrzeugtechnik antreten könnte. Die jungen Experten mussten an zehn Stationen Aufgaben aus der Kfz-Elektrik und -Elektronik sowie aus der Mechanik lösen. Für die meisten hatten sie gerade einmal 20 Minuten Zeit, sich einzuarbeiten und dem Fehler auf die Spur zu kommen. In den Parcours waren auch zwei sogenannte Komplexaufgaben integriert. An diesen Stationen betrug die Arbeitszeit insgesamt eine Stunde und 20 Minuten, denn hier waren gleich mehrere Fehler zu finden und zu beheben beziehungsweise umfangreiche Prüfungen durchzuführen.
Die Komplexaufgaben sollen die Teilnehmer auf internationale Wettbewerbe wie die Euro Skills und World Skills vorbereiten. Die bestplatzierten Kfz-Mechatroniker beim PLW-Finale haben die Chance – wenn sie jung genug sind –, eine Wettkampfkarriere bei Europa- und Weltmeisterschaften zu starten. Aus diesem Grund mussten die jungen Fachkräfte an einer Station Englisch sprechen.
Auch die Vorgehensweise zählt
Im Wesentlichen brauchten die Landesmeister Diagnose- und Systemkompetenz, um bei den vielfältigen Aufgaben zu punkten. Außerdem bewerteten die Prüfer die Vorgehensweise sowie den Umgang mit den Werkzeugen. Das erledigte Felix Schneider am besten. Auf Platz zwei landete mit nur 45 Punkten Unterschied Philipp Schroer aus Nordrhein-Westfalen. Platz drei erkämpfte sich Franziska Schlüter aus Hessen.
Schneider hat seine Ausbildung beim Autohaus Schade in Eisenach absolviert und befindet ich derzeit in der Meisterausbildung in Vollzeit. Nach dem Wettbewerb hätte er sich eher im vorderen Mittelfeld vermutet und war glücklich, dass er dann doch fast 89 Prozent der möglichen Punkte holen konnte.
Hohe Beratungskompetenz
Bei den Automobilkaufleuten lag der Fokus auf der Beratungskompetenz. Die neun Kandidaten und Kandidatinnen mussten sich in der Dialogannahme genauso gut auskennen wie bei der Wertermittlung eines Fahrzeug und der Vorgehensweise eines Kfz-Betriebs, wenn die Werkstatt mehrere erfolglose Reparaturversuche durchgeführt hat.
Diesen Wettbewerb konnte Felix Günther aus Schleswig-Holstein für sich entscheiden. Platz zwei errang Jannis Paul Salvesen aus Baden-Württemberg, und den dritten Platz sicherte sich Maximilian Kopp aus dem Saarland.
Günther bewies in allen vier Aufgaben eine hohe Kompetenz und zeigte mit einem Ergebnis von 96 Prozent eine fast perfekte Leistung. Er hat seine Ausbildung im Autohaus Reköndt in Lübeck absolviert und arbeitet derzeit in einer Filiale des Autohauses in Bad Segeberg. In naher Zukunft will er eine Weiterbildung zum Geprüften Automobilverkäufer absolvieren. Von seiner ehemaligen Berufsschule hat er bereits die Einladung erhalten, dort den angehenden Automobilkaufleuten von seinen Erlebnissen bei dem Wettbewerb zu berichten. Als deutscher Meister hat er bestimmt viel zu erzählen. Vielleicht kann er den ein oder anderen Nachwuchsexperten dafür begeistern, nach der Ausbildung ebenfalls die Wettkampfkarriere im Kfz-Gewerbe einzuschlagen.
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