TÜV-Report Je älter, desto Mängel

Von Von Johannes Büttner

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Der TÜV-Report feiert einen runden Geburtstag. Zum Jubiläum gab es einige erfreuliche Zahlen zu vermelden – trotzdem bleibt noch viel zu tun.

Der Mercedes GLC ist laut TÜV-Report das Fahrzeug mit den wenigsten Mängeln.
Der Mercedes GLC ist laut TÜV-Report das Fahrzeug mit den wenigsten Mängeln.
(Bild: TÜV-Verband)

Corona-Pandemie und Chip- Krise – zwei Schlagworte, die den deutschen Automarkt im Jahr 2021 nachhaltig zum Schlechten beeinflusst haben. Doch es gibt eine Statistik, in der genau diese beiden Faktoren zu einem positiven Ergebnis beigetragen haben: die Mängelstatistik des TÜV-Reports.

Zunächst einmal zu den bloßen Zahlen: Laut aktuellem TÜV-Report 2022, für den die Technischen Überwachungsvereine die Ergebnisse ihrer von Juli 2020 bis Juni 2021 durchgeführten Hauptuntersuchungen ausgewertet haben, wiesen 17,9 Prozent aller untersuchten Fahrzeuge „erhebliche“ oder „gefährliche“ Mängel auf. Im Vergleich zum Vorjahr ist dieser Wert um zwei Prozentpunkte gesunken. Diese Mängel müssen behoben und die Fahrzeuge erneut geprüft werden, um eine Plakette zu erhalten.

Der Anteil der Pkw mit geringen Mängeln ist um 0,5 Punkte auf 9,1 Prozent gesunken. „Im aktuellen TÜV-Report sind damit so wenige Fahrzeuge durch die Hauptuntersuchung gefallen wie seit Jahren nicht mehr“, sagte Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands, bei der Vorstellung des Reports.

Das spricht einerseits für eine höhere Langlebigkeit der Fahrzeuge. Doch andererseits machen sich auch die beiden bereits genannten Effekte bemerkbar. Denn während des Lockdowns wurden die Autos weniger bewegt und damit verschlissen. Zudem hatten die Besitzer mehr Zeit, sich um die Wartung ihrer Fahrzeuge zu kümmern.

Hinzu kommt laut Bühler ein statistischer Effekt, da mehr junge Fahrzeuge mit relativ wenig Mängeln in die Daten eingeflossen sind: Die Lieferengpässe bei Neuwagen führten nämlich dazu, dass viele Leasingnehmer ihre Verträge verlängert haben, statt ein neues Modell zu ordern. Anstatt ins Ausland verkauft zu werden, sind somit viele der jungen Gebrauchtwagen in Deutschland geblieben und senken hier den Mängelschnitt.

 Prädikat „verkehrsunsicher“ 

Trotz der insgesamt positiven Entwicklung sind allerdings noch immer sehr viele Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs, die eine Gefahr für die Verkehrssicherheit darstellen. Laut den Ergebnissen des TÜV-Reports 2022 wurden 0,04 Prozent der Pkw von den Sachverständigen als „verkehrsunsicher“ eingestuft und mussten sofort stillgelegt werden. Das klingt nach wenig, sind aber immerhin rund 10.000 Fahrzeuge im Jahr. Und rund 100.000 Fahrzeuge mussten mit „gefährlichen Mängeln“ wie zerschlissenen Bremsscheiben, stark beschädigten Reifen oder einem Komplettausfall der Bremslichter sofort in die Werkstatt (0,4 Prozent).

Je älter die Autos werden, desto höher sind die Mängelquoten. 12,4 Prozent der 6 bis 7 Jahre alten Fahrzeuge, 17,5 Prozent der 8- bis 9-Jährigen und 22,8 Prozent der 10- bis 11-Jährigen fallen bei der Hauptuntersuchung durch. Und inzwischen sind 42 Prozent aller in Deutschland zugelassenen Pkw mindestens zehn Jahre alt. Bühler: „Trotz der insgesamt verbesserten Langlebigkeit ist das hohe Alter vieler Autos eine Herausforderung für Verschleißteile oder die Elektronik.“

Besonders häufig beanstanden die Sachverständigen Defekte an der Beleuchtung wie kaputte Bremslichter oder blendende Scheinwerfer. Zudem führten Ölverlust sowie Bremsmängel häufig zu Beanstandungen.

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