Serie Marken-Logos Die Marke der Ringe
In einer losen Serie betrachten wir die Markenlogos verschiedener Autohersteller. Wo haben sie ihren Ursprung? Welche Bedeutung haben sie? Und wie haben sie sich im Laufe der Zeit verändert? Dieser Beitrag zeigt, warum Audi die Marke mit den Ringen ist.

Ringe gelten schon seit Jahrhunderten als Symbol von Verbundenheit, Zusammengehörigkeit und Einheit. Bekannte Symbole dafür sind der Ehering oder die Olympischen Ringe, die für die fünf Erdteile stehen.
Ein Symbol für eine Vereinigung ist auch das Markenlogo von Audi. Die vier ineinander verschlungenen Ringe symbolisieren die Fusion der vier sächsischen Automobilfirmen Audi, DKW, Horch und Wanderer zur Auto Union AG, aus der 1985 die heutige Audi AG hervorgegangen ist.
Horch und Audi hatten denselben Gründervater, August Horch. Der Maschinenbauingenieur gründete 1899 das Unternehmen August Horch & Cie, mit dem er zuerst Zwei- und später Vierzylinder-Autos baute. 1909 verließ er dieses Unternehmen jedoch wegen Differenzen mit dem Vorstand.
Im selben Jahr gründete August Horch bereits einen neuen Autohersteller. Allerdings konnte er seinen Namen dafür nicht verwenden, da dieser ja bereits vergeben und als Markenname geschützt war. Deshalb griff er zu einem Trick und übersetzte seinen Familiennamen ins Lateinische. So entstand der Markenname „Audi“. Schon 1910 kam das erste Audi-Modell auf den Markt.
Die Firma Wanderer war ursprünglich eine Reparaturwerkstatt für Fahrräder. Später begann sie Zweiräder zu bauen; erst ohne, dann mit Motor. 1913 produzierte das Unternehmen den ersten Kleinwagen, der als „Püppchen“ bekannt wurde. Ab Herbst 1926 wollte es mit dem Wanderer W 10 auch in der Mittelklasse Fuß fassen.
Das vierte Unternehmen war DKW. Es entstand aus den Experimenten des gebürtigen Dänen Jörgen Skafte Rasmussen mit Dampfautos, daher der Name DKW (Dampfkraftwagen). Nachdem die Versuche jedoch erfolglos blieben, entwickelte Rasmussen Zweitaktmotoren. Wenige Jahre später war DKW der bedeutendste Motorradhersteller der Vorkriegszeit. Zudem war das Unternehmen weltweit führend im Bau von Stationärmotoren. Ab 1928 baute DKW auch Automobile.
Aus der Not geboren
Diese vier Hersteller gerieten im Jahr 1929 durch eine Weltwirtschaftskrise in finanzielle Schwierigkeiten. Einen drohenden Konkurs konnten sie nur durch einen Zusammenschluss verhindern, der auf einer Initiative der Sächsischen Staatsbank beruhte. Dieser Zusammenschluss erfolgte am 29. Juni 1932.
Die Auto Union AG wurde mit ihrer Gründung der zweitgrößte Kraftfahrzeugkonzern in Deutschland. Das Firmensignet zeigte die heute noch bekannten vier ineinander verschlungenen Ringe, die für die unauflösbare Einheit der Gründerfirmen stehen. Die Markennamen Audi, DKW, Horch und Wanderer behielt das Unternehmen zunächst bei.
Jede der vier Marken verantwortete innerhalb des Konzerns ein bestimmtes Marktsegment: DKW war im Bereich Motorräder und Kleinwagen aktiv, Wanderer baute und vertrieb Automobile der Mittelklasse, Audi brachte Automobile im gehobenen Mittelklasse-Segment auf den Markt und Horch stand für die automobile Luxus- und Oberklasse.
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